Suchaktion nach einem vermissten FlugzeugFreilassing, Görlitzer Straße 08.08.2000, 22:54 Uhr
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften von BRK, bayrischen und österreichischen Feuerwehren, Polizei und Helfern des THW mußte sich nach einer gemeldeten unfreiwilligen "Außenlandung" einer Cessna mitten in der Nacht im dicht bewaldeten Grenzgebiet zu Österreich auf die Suche nach den Passagieren und der Unglücksmaschine selbst machen. Gegen 22:45 hatte der Pilot der kurz zuvor in Salzburg gestarteten Maschine Probleme mit seinem Motor an den Tower gemeldet und seine Absicht bekundet wieder zurückzukehren und auf dem Flughafen der Mozartstadt zu landen. Leider machten die fortwährenden Probleme das Vorhaben aber zunichte: Noch bevor der rettende Flughafen erreicht war mußte das Flugzeug niedergehen. Als letzte Meldung gab der Pilot durch etwa auf Höhe der Ortschaft Surheim auf der Salzach zu wassern zu versuchen, danach verschwand die Maschine von den Radarschirmen. Daraufhin löste der Tower über die Polizeiinspektionen Freilassing und Laufen bei den in Frage kommenden Hilfsorganisationen den Großalarm aus. Allein auf bayrischer Seite wurden 8 Feuerwehren entlang des Flusses in Marsch gesetzt um die Unglücksstelle schnellstmöglich zu finden und den Verunglückten helfen zu können. Tatsächlich war es dem Piloten mit einem fliegerischen Bravourstück gelungen die Maschine auf dem Grenzfluß Salzach im Ortsgebiet von Laufen auf Höhe des sogenannten "Surspitz" zu "landen". Obwohl die Maschine ziemlich schnell versank, konnten alle 4 an Bord befindlichen Personen die Maschine verlassen und ans rettende Ufer schwimmen, eine Person auf österreichischer und 3 auf deutscher Seite. Dort wurden sie als erstes von den Surheimer Kameraden entdeckt und natürlich sofort an den anwesenden Notarzt und das Rote Kreuz übergeben. Wie sich im Krankenhaus Freilassing herausstellte kamen alle vier Insassen bei dem Unglück mit dem Schrecken und einer leichten Unterkühlung davon. Neben einem riesigen Schutzengel half der Pilot dabei gleich doppelt dazu: Nicht nur, daß er vorher schon die Glanzleistung bei der Landung auf der durch das Hochwasser doch sehr schnell fließenden Salzach vollbrachte, rettete er beim Zurückschwimmen auch noch einem Passagier das Leben dem kurz vor dem Ufer die Kraft auszugehen drohte. Das Flugzeug selbst zu finden gestaltete sich übrigens weiterhin als gar nicht so einfach: in der hochwasserführenden Salzach war nur mehr ein kleiner Teil des hinteren Leitwerks zu sehen, zudem befand sich der Flieger ziemlich genau in der Mitte des an dieser Stelle etwa 120 m breiten Flusses. Beide Seiten des Ufers waren stark verwachsen, der dichte Auwald reicht hier bis direkt zum Wasser. Probleme bereitete auch die Bergung des Wracks. Weder das Bundesheer (österreichische Bezeichnung für das Militär) noch die deutsche Bundeswehr zeigten sich bereit oder im Stande den Flieger zu bergen. Da auf Grund der örtlichen Verhältnisse der Einsatz eines Kranwagens zur Bergung vom Land aus von vorne herein ausschied, mußte eine Privatfirma gechartert werden. Deren leistungsfähiger Hubschrauber wurde zu diesem Zweck eigens aus der Schweiz angefordert.
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